Jugendzentrum Saftladen, Adalbert-Stifter-Str.15, 18:30 Uhr
Flüchtlinge in Deutschland: Sie werden aufgegriffen, in Sammellager gesteckt, von der deutschen Gesellschaft abgeschottet und die Verfahren, die über ihr Schicksal entscheiden, können sich über Jahre hinziehen.
Als Hassan Ali Djan vor zehn Jahren nach Deutschland kam, war er minderjährig und Analphabet. Ein Flüchtling aus Afghanistan ohne Deutschkenntnisse und ohne Perspektiven. Heute hat er die Mittlere Reife, eine abgeschlossene Lehre, eine eigene Wohnung und ist deutscher Staatsbürger.
In "Afghanistan. München. Ich" erzählt Hassan Ali Djan seine eigene Geschichte: wie er nach dem Tod seines Vaters die Verantwortung für die Versorgung seiner Familie trug und sich zur Flucht in den Ersatzreifen eines Lastwagens unter die Ladefläche zwängte. Er schreibt vom unerträglich langen Warten auf den Ausgang des Asylverfahrens, von seinem Leben zwischen den Welten und von seinen Anfängen in München: „Ich habe zwei Leben. Das erste Leben muss geendet haben, als ich im Oktober 2005 in München ankam. Mein zweites Leben aber hat gerade erst begonnen. Allmählich fühlt sich Deutschland nicht mehr fremd an.“